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Schädlingsbekämpfung: Kalkulation

Facility Management: Schädlingsbekämpfung » Geschäftsprozesse » Ausschreibung » Kalkulation

Kostenstruktur und Leistungsbewertung im Überblick

Kostenstruktur und Leistungsbewertung im Überblick

Die Kalkulation in der Schädlingsbekämpfung basiert auf einer klaren Leistungsbeschreibung, objektspezifischen Anforderungen und definierten Häufigkeiten. Durch standardisierte Bewertungskriterien entstehen nachvollziehbare Angebote und transparente Kostenstrukturen. Der Fokus liegt auf Wirtschaftlichkeit, Leistungsabgrenzung und realistischem Ressourceneinsatz zur Absicherung eines technisch und organisatorisch fundierten Serviceumfangs.

Leistungsumfang, Häufigkeit und Objektanforderungen differenziert berücksichtigen

Pest Control (Schädlingsbekämpfung)

Die Schädlingsbekämpfung zählt zum infrastrukturellen Facility Management, das alle Dienstleistungen umfasst, welche zur Bewirtschaftung von Gebäuden und Anlagen erforderlich sind. Sie ist damit ein wesentlicher Teil des Gebäudeservices neben Reinigung, Sicherheit, Empfang etc. Ziel ist die Werterhaltung von Immobilien, der Schutz von Nutzern und Umwelt sowie die Vermeidung von Ausfallzeiten. Schädlingskontrolle dient z. B. dazu, Bausubstanz, Lagergüter oder Produktionseinrichtungen vor Schäden durch Ratten, Insekten, Pilze o. Ä. zu schützen und damit das Kerngeschäft zu sichern.

Für Führungskräfte im FM ergeben sich daraus klare Handlungsempfehlungen: Erstellen Sie detaillierte Leistungsverzeichnisse unter Einbeziehung gesetzlicher Anforderungen (IfSG, HACCP, TRNS), kalkulieren Sie Kosten basierend auf Fläche, Frequenz und Aufwandstypen, und setzen Sie standardisierte KPIs und SLA auf. So sichern Sie einen kosteneffizienten, rechtssicheren und transparenten Schädlingsbekämpfungsservice.

Übersicht zu Leistungen und Kosten der Schädlingsbekämpfung

Leistung

Abrechnung

Kostenspanne

Hinweise

Monitoring & Prävention (z. B. Ratten, Mäuse, Insekten)

Pauschal pro Monat

50–200 €/Monat (kleine–mittlere Flächen)

Regelmäßige Kontrollfallen, Dokumentation, Austausch von Köderstationen

Akute Bekämpfung (z. B. Schädlingsbefall)

Einsatzpauschale + Material

100–300 €/Einsatz + ggf. Material

Kosten variieren je nach Art und Ausmaß des Befalls

Spezialbereiche (z. B. Lebensmittelproduktion)

Monats-/Jahresvertrag

1.000–3.000 €/Jahr bei Großbetrieben

Umfangreiche Dokumentation, HACCP-Anforderungen

Geschäftsprozesse im Schädlingsmanagement

Die Prozesskette beginnt meist mit der Bedarfserkennung – etwa durch regelmäßige Inspektionen, Meldungen von Mitarbeitern oder automatisches Monitoring. Anschließend erfolgt eine Risikobewertung/Befallsermittlung, in der Schädlingstypen, Befallsstärke und Gefährdung erfasst werden (oft durch externes Fachpersonal).

Ein präventiver IPM-Ansatz (Integrated Pest Management) legt den Schwerpunkt auf Vorbeugung, kontinuierliches Monitoring und nur gezielte Eingriffe, um Chemikalieneinsatz zu minimieren.:

  • In der Planungsphase werden Kontrollintervalle und Monitoringpunkte (z.B. Fallenstandorte) definiert sowie passende Präventionsmaßnahmen (bauliche Abdichtung, Müllmanagement etc.) festgelegt. Nach Vergabe eines Auftrags oder Rahmenvertrags wird meist eine Initialmaßnahme („Grundbehandlung“) durchgeführt: Bei vorhandenem Befall erfolgen erste Bekämpfungsmaßnahmen und zeitgleich wird ein Fallen-/Köder-Monitoringsystem installiert.

  • Im Regelbetrieb finden die vereinbarten Kontrollen statt (z.B. alle 2–4 Wochen). Auftretende Befallsmeldungen (Notfälle) werden über einen Service-Desk (Hotline, App oder FM-Ticketsystem) erfasst, anschließend erfolgt die Reaktion innerhalb der vereinbarten SLA-Zeiten (z.B. ≤24 h, bzw. Notfall ≤4 h). Jeder Einsatz und jede Kontrolle wird dokumentiert (Einsatz- und Kontrollberichte, Fotodokumentation).

  • Die Berichterstattung schließt den Prozess ab: Regelmäßig (monatlich/vierteljährlich) werden Fangstatistiken, Befundbeschreibungen und Wirksamkeitsauswertungen erstellt. Die gesamten Nachweisunterlagen werden in revisionssicherer Form abgelegt (z.B. in einem Audit-Ordner oder digital im CAFM).

Geschäftsprozesse im Schädlingsmanagement

Prozessschritt

Beschreibung

Bedarfserkennung

Routineinspektionen, Monitoringdaten, Nutzerhinweise

Risiko-/Befallsanalyse

Bestimmung von Schädlingsart, Befallsausmaß und Risikofaktoren

Konzept/Planung

Festlegung von Kontrollintervallen, Monitoringsystemen und Vorbeugemaßnahmen

Vertragsvergabe

Ausschreibung/Beauftragung eines Fachunternehmens mit definierten Leistungen und SLA

Implementierung

Erstbehandlung; Installation von Fallen/Ködern und Monitoringtechnik

Routinekontrollen

Wiederkehrende Inspektionen und Köderpflege (z.B. alle 2–4 Wochen)

Akutintervention

Akute Bekämpfung nach Sichtungsmeldung, gemäß SLA-Reaktionszeiten

Dokumentation & Reporting

Maßnahmendokumentation, Fangprotokolle, Lagepläne, Auditberichte

Ausschreibungsmanagement: Anforderungen und Vergabekriterien

Bei der Ausschreibung sind Objektanforderungen und gewünschte Leistungen klar zu definieren. Dazu gehören u.a. Angaben zu IPM-Prinzipien (z.B. präventive Maßnahmen, Monitoring, minimaler Chemieeinsatz), erforderlichen Technologien (elektronische Fallen, digitale Protokollierung), Personalqualifikation (z.B. zertifizierte Schädlingsbekämpfer nach DIN EN 16636/DIN EN ISO 9001) und Nachhaltigkeitsaspekten (Verwendung umweltverträglicher Mittel, Tierschutz bei Vogelabwehr). Ebenso müssen Dokumentationspflichten (Kontrollintervalle, Gefährdungsbeurteilungen, Einsatzberichte) im Leistungsverzeichnis festgelegt werden.

Übliche Vergabekriterien sind Preis, Qualität (z.B. Referenzen, Zertifikate, Schulungen) und SLA-Parameter (Reaktionszeit, Kontrolldichte, Leistungsumfang). Insbesondere in lebensmittelnahen und Gesundheitseinrichtungen ist die Einhaltung von Normen wie HACCP, IfSG (Infektionsschutzgesetz) und Lebensmittelhygiene zwingend. Zum Beispiel verlangt das IfSG für Krankenhäuser/Pflegeheime angemessene Hygiene- und Überwachungsmaßnahmen (Schädlingsbefall gilt hier als Gefährdung). Bei öffentlichen Ausschreibungen können zudem Vergabeverfahren wie offenes Verfahren und die Berücksichtigung von Eignungs- und Zuschlagskriterien (z.B. Erfüllung der DIN-Normen, Wirtschaftsprüfung und Umweltkriterien) erforderlich sein.

Als Vertragsmodelle kommen meist Rahmenverträge oder Fixpreisvereinbarungen zum Einsatz. Oft wird eine monatliche Pauschale vereinbart, die sämtliche Routinekontrollen umfasst; Sonderleistungen (Akuteinsätze, Begasungen) werden zusätzlich nach Aufwand vergütet. In hochwertigen Rahmenverträgen kann ein Open-Book-Modell verlangt werden, bei dem Stunden- und Materialkosten transparent ausgewiesen werden. Der Vertrag sollte klare Haftungsregelungen (z.B. Verantwortung für Folgeschäden, Versicherungspflichten) und Kündigungsfristen enthalten.

Die Kostenkalkulation der Schädlingsbekämpfung orientiert sich an Leistungsumfang, Objektgröße und Intervall. Wichtige Faktoren sind:

  • Flächenbezug und Gebäudeklassen: Die zu betreuende Fläche (m²) bestimmt Personal- und Materialaufwand. Große Lager- oder Produktionshallen erfordern mehr Fallen und Inspektionszeit als kleine Büros. Sensible Nutzungen (Lebensmittel, Pharma, Reinräume) führen zu höherer Kontrollfrequenz und ggf. spezialisierten Maßnahmen (z.B. CO₂-Begasung statt Spritzung). In Praxisbeispielen werden Kleinanlagen (~100–500 m²) oft mit 50–200 € pro Monat berechnet, während komplexe Industrieobjekte (mit HACCP-Anforderungen) Jahrespachten im niedrigen vierstelligen Eurobereich erreichen können.

  • Intervallplanung: Hier wird festgelegt, wie oft Kontrollgänge erfolgen (Routineintervalle) und wie auf Notfälle reagiert wird. Risikoreichere Bereiche haben kürzere Intervalle (z.B. wöchentlich), unkritische bis zu vierteljährlich.

  • Aufwandstypen: Man unterscheidet präventive Tätigkeiten (Monitoring, Fallenwechsel, Schulungen) von reaktiven Eingriffen (aktive Bekämpfung bei Befall). Beide werden in Zeitaufwand und Materialverbrauch (Wirkstoffe, Fallen) erfasst. Die Prävention sichert langfristig niedrige Befallsraten, kostenmäßig schlägt sie als regelmäßiger Aufwand durch.

Kostenarten:

  • Lohnkosten: Stundenlohn des Schädlingsbekämpfers bzw. -technikers. Übliche Sätze liegen je nach Qualifikation und Region etwa bei 50–100 €/Stunde; hinzu kommen Sozialabgaben und ggf. Bereitschaftszulagen.

  • Materialkosten: Kosten für Fallen, Köder, Biozide und sonstige Verbrauchsmaterialien. Diese hängen vom Befallstyp ab (z.B. teure Gasbegasung vs. einfache Köder).

  • Gemeinkosten/Overhead: Verwaltungskosten, Fahrzeugkosten, Qualitätsmanagement (z.B. Kosten für Audits, Dokumentationssystem).

  • Gewinnzuschlag: Auf die Selbstkosten wird ein üblicher Gewinnaufschlag kalkuliert (oft 10–20 %).

Kostenarten

Kostenart

Beispiele/Einflussfaktoren

Lohnkosten

Stundenlohn Schädlingsbekämpfer (typ. 50–100 €/h), Überstunden, Rufbereitschaft

Material

Köder, Fallen, Biozide, UV-Lampen, Öl- oder Wassersperren, Schutzkleidung

Overhead/Gemeinkosten

Verwaltung, Logistik (Fahrzeug, Sprit), Zertifizierungskosten (z.B. DIN, QM-System)

Pauschalen

Monatspauschale für festgelegte Leistungen (Monitoring, Protokollierung), Festpreise für Einzeleistung

Kalkulationsmodelle: In der Praxis finden folgende Verfahren Anwendung:

  • Einzelkostenkalkulation: Alle Kosten (Löhne, Materialien) werden objektspezifisch zugeordnet (z.B. Kosten je Kontrollgang).

  • Zuschlagskalkulation: Auf die Einzelkosten werden prozentuale Gemeinkostenzuschläge (z.B. Verwaltung, Gemeinkosten) aufgeschlagen.

  • Pauschalmodell: Festpreisvereinbarungen pro Monat/Jahr für definierte Leistungspakete. Akutleistungen werden oft zusätzlich pro Einsatz abgerechnet.

Bei Großkunden sind neben Fixpreisen auch Open-Book-Modelle üblich: Hier legt der Dienstleister Stunden- und Materialnachweise offen, sodass der Auftraggeber die Kalkulation jederzeit prüfen kann. Dieses Modell fördert Vertrauen und kann besonders für langfristige Vergaben sinnvoll sein.

Marktpreise und Benchmarks im deutschsprachigen Raum

Öffentliche Benchmark-Daten speziell für FM-Dienstleistungen im Bereich Schädlingsbekämpfung sind rar.

Einige Beispiele aus Branchendaten und Veröffentlichungen geben jedoch eine grobe Orientierung (Preise netto):

  • Monitoring & Prävention (Routinevertrag): Rund 50–200 €/Monat für kleine/mittlere Objekte. Dieser Pauschalpreis umfasst üblicherweise festgelegte Kontrollabstände, Fallenwechsel und Dokumentation.

  • Akute Einsätze: Pauschalen je Einsatz von etwa 100–300 € (plus Material) werden genannt. Höhere Kosten fallen an bei komplexen Einsätzen (z.B. Rauch- oder Gasbegasung).

  • Jahresvertrag Spezialbereiche: In Branchen mit hohem Hygieneanspruch (Lebensmittel, Pharma) können Jahrespauschalen pro Standort im Bereich von 1.000–3.000 € liegen, inklusive umfangreicher Dokumentation nach HACCP-Anforderungen.

Stundenverrechnungssätze für Schädlingsbekämpfer variieren regional; Richtwerte liegen ca. bei 50–100 €/h. Hinzu kommen oft Anfahrtskosten (Paushale ~30–50 €) und Entgelte für kurzfristige Notfalleinsätze.

Die Branche verzeichnet allgemein steigende Umsätze, bedingt durch strengere Hygienevorschriften (HACCP, BiocidVO), zunehmendes Bewusstsein für Schädlingsrisiken und technologischen Fortschritt (z.B. digitale Fallenprotokolle). Große Facility-Service-Konzerne (z.B. Rentokil/Initial, WEISS Gruppe, Wisag) übernehmen einen wachsenden Anteil der Aufträge, neben zahlreichen regionalen Fachbetrieben. Der Markt bleibt jedoch durch viele kleine und mittelständische Anbieter geprägt. Preisentwicklungen sind regional unterschiedlich – aktuelle Inflation, Materialknappheit (Köder, Fallen) und Fachkräfteengpässe können Kostenzuschläge verursachen.

Strategische Risikobewertung und rechtliche Rahmenbedingungen

Rechtlich ist die Schädlingsbekämpfung durch zahlreiche Vorschriften abgedeckt. Im Lebensmittelbereich verbieten die Lebensmittelhygieneverordnung (§3 LMHV) und die EU-VO 178/2002 jegliche Kontamination durch Schädlinge. Gemäß VO 852/2004 (Lebensmittelhygiene) müssen Betriebe ein System zur Schädlingskontrolle einrichten (Anhang II, Kap. IX). Auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen unterliegen dem Infektionsschutzgesetz: Hier müssen vorbeugende Hygienemaßnahmen umgesetzt werden, da Schädlingsbefall eine Infektionsgefährdung darstellen kann. Branchenstandards und Technische Regeln (z.B. HACCP-Grundsätze, DIN 10523, TRNS, DIN EN 16636) konkretisieren das „Stand der Technik“ im Schädlingsmanagement.

Unterlassene oder unzureichende Schädlingsprävention kann gravierende Haftungsrisiken nach sich ziehen. Die zuständigen Behörden (Veterinär- oder Gesundheitsamt) können Bußgelder verhängen oder sogar Betriebsstilllegungen anordnen. Betroffene Unternehmen drohen außerdem Schadensersatzforderungen (z.B. durch Kunden bei kontaminierten Produkten), Rückrufaktionen und der Verlust von Zertifizierungen (IFS, HACCP, BRC).

Vertraglich sollte man diesen Risiken durch entsprechende Klauseln begegnen. Wichtige Vertragsbestandteile sind Haftungsgrenzen und -ausschlüsse (z.B. für indirekte Schäden), Nachweispflichten (z.B. Dokumentationsverpflichtung als Vertragsleistung) und Versicherungsklauseln (Betriebshaftpflicht). Zudem können Performance-Klauseln (z.B. Prämien für langfristiges Erfolgsmanagement) und escalationsmechanismen (z.B. Eskalation an höhere Managementebenen) vereinbart werden. Auch die Tariftreue (faire Löhne beim Dienstleister) wird zunehmend gefordert, um Reputations- und Rechtsrisiken zu minimieren.

Integration in CAFM-Systeme und Dokumentationsketten

Integrierte CAFM/FMS-Systeme unterstützen den Schädlingsmanagement-Prozess und gewährleisten eine lückenlose Nachvollziehbarkeit. Räume und Flächen werden im CAFM mit Gefahrenpotential klassifiziert, Fallen- und Köderstandorte werden dort als Assets angelegt. Meldungen über Schädlingssichtungen gelangen als Tickets in das FM-Helpdesk und werden dort den Leistungserbringern zugewiesen.

Alle Durchführungsschritte müssen nachvollziehbar dokumentiert werden. Typische Nachweise sind:

  • Kontrolllisten/-berichte: Datum und Uhrzeit jeder Inspektion, Befunde und durchgeführte Routinearbeiten.

  • Befallsnachweise: Fotos oder Proben von Schädlingen bzw. Befallsspuren.

  • Einsatzprotokolle: Dokumentation von Interventionen (eingesetzte Biozide, Fangzahlen, Arbeitszeit).

  • Wirksamkeitsdokumentation: Ergebnisse von Folgeinspektionen, Veränderung der Befallssituation, Resistenzindikatoren.

  • Auswertungsberichte: Periodische Reports mit KPI (z.B. Gesamtkäfige pro Zeitraum, Köderwechselstatistik, Chemikalienverbrauch).

Dokumentationspflicht

Dokumentationspflicht

Inhalt

Kontrollintervalle

Protokolle mit Datum/Uhrzeit aller Routineinspektionen

Befallsnachweise

Foto- oder Materialproben von Schädlingen/Spuren

Einsatzprotokolle

Detaillierte Angaben zu Arbeitszeit, eingesetzten Bioziden und Maßnahmen

Wirksamkeitskontrollen

Folgeinspektionen, Fangstatistik (Entwicklung über Zeit)

Berichte & Kennzahlen

Regelmäßige Reports mit Key-Indikatoren (z.B. Fangzahlen, Resistenzhinweise)

Die Aufzeichnungspflicht dient sowohl behördlichen Audits (Veterinär-, Gesundheits- oder Bauaufsichtsbehörden) als auch der internen Qualitätssicherung. Moderne CAFM-Systeme bieten oft Schnittstellen zu mobilen Erfassungsgeräten: Inspektionen können per Barcode/QR-Code am Fallenstandort ausgelöst und digital aufgezeichnet werden. Weiterhin können Umweltparameter (z.B. Temperatur/Feuchte im Lager) mit in die Bewertung einfließen. Insgesamt sorgt die elektronische Dokumentation dafür, dass alle Schritte (§ Gefährdungsbeurteilung, Prüfprotokolle, Schädlingsberichte) revisionssicher hinterlegt und mit Zeitstempel versehen sind.

Empfohlene Leistungskennzahlen im Schädlingsmanagement decken sowohl Ökologisches als auch Operatives ab. Typische KPIs sind:

  • Fangquote pro Station: Anzahl gefangener Tiere je Falle und Zeitraum (zum Nachweis der Effektivität).

  • Reduktion des Giftverbrauchs: Vergleich des eingesetzten Biozidvolumens oder -dosen ggü. Vorjahreswerten (Wegberechnung für nachhaltige Entwicklung).

  • Beschwerde- oder Schadensfälle: Anzahl oder Schwere von Reklamationen/Nachbefall-Meldungen.

  • Bearbeitungszeit: Mittlere Dauer vom Eingang eines Befallstickets bis zur vollständigen Beseitigung.

  • Resistenzanzeichen: Auftreten von Resistenz nachgewiesen (z.B. ausbleibende Wirkung bekannter Wirkstoffe).

Für Sonderfälle (z.B. Vorratsschädlinge in Lagern) können branchenspezifische Kennziffern ergänzt werden, z.B. Larvenfunde pro Tonne eingelagerten Tabaks oder Ablehnung von Wareneingängen wegen Schädlingsbefall.

SLA-Vorgaben legen Leistungsziele verbindlich fest. Beispiele sind:

  • Regelmäßige Kontrollintervalle (z.B. alle 14–30 Tage) und definierte Reaktionszeiten bei Meldungen (z.B. ≤24 Stunden im Normalfall, ≤4 Stunden im Notfall).

  • Ergebnisorientierte SLAs, z.B. 0 Nachweise von Ratten in sensiblen Bereichen oder max. 2 Schädlinge/Woche pro Falle.

  • Service-Hilfen: Bereitstellung mehrerer Meldekanäle (Portal, App, Hotline) und Transparenzberichte über Zwischen- und Endergebnisse.

Leistungswerte werden üblicherweise in monatlichen oder vierteljährlichen Reports ausgewiesen, oft grafisch aufbereitet (Heatmaps von Fangorten, Trenddiagramme). Die Verknüpfung von SLA-Überwachung mit dem CAFM erlaubt eine automatische Kontrolle und Eskalation bei Zielabweichungen.