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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Ausbauverantwortung im Schädlingsschutz systematisch trennen

Facility Management: Schädlingsbekämpfung » Geschäftsprozesse » Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

Schädlingsbekämpfung: Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

Schädlingsbekämpfung: Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten

Schädlingsmonitoring, bauliche Prävention und dokumentierte Bekämpfungsmaßnahmen sind integraler Bestandteil eines funktionierenden Hygienemanagements – besonders in Gebäuden mit hohen Anforderungen an Gesundheit, Lebensmittelsicherheit, IT-Schutz oder öffentliche Nutzung. Bei Neubauten und Sanierungen ist es daher essenziell, die Verantwortlichkeiten und technischen Grundlagen zwischen Generalunternehmer (GU) und Nutzerausbau im Bereich der Schädlingsprävention und -bekämpfung klar zu trennen. Fehlende oder unklare Abgrenzungen zwischen GU und Nutzern führen zu Lücken in der Schädlingsprävention, erhöhter Befallsgefahr, Störungen im Betrieb und Haftungsrisiken. Nur eine klare Aufgabenteilung mit geregelten Zuständigkeiten, baulichen Vorkehrungen und dokumentierten Übergabepunkten kann einen wirksamen, kontrollierten und nachhaltigen Schutz sicherstellen. Frühzeitig – spätestens zur Ausführungsplanung – sollte eine Abgrenzungsmatrix für Schädlingsprävention und -bekämpfung erstellt werden. Diese umfasst bauliche Maßnahmen, technische Einrichtungen, organisatorische Zuständigkeiten und die spätere Integration ins Hygiene- oder Facility Management.

Effektive Schädlingsprävention durch klare Zuständigkeiten

Bauliche Präventionsmaßnahmen gemäß DIN 10523 / DIN 10525:

  • Abdichtung von Rohrdurchführungen

  • Einbau von Insektenschutz an Lüftungsöffnungen

  • Verwendung geeigneter Materialien und Fugenabdichtungen

  • Planung und Umsetzung schädlingssicherer Türen, Tore und Fassadenanschlüsse

Übergabe in einem befallsfreien Zustand

  • Reinigung der Baustelle

  • Beseitigung von Nischen, Baumaterialien, Restoffenlagerung

Grundausstattung für Monitoring (optional)

  • Leerverrohrung oder Halterungspunkte für spätere Detektionssysteme

  • Vorbereitung von Stromanschlüssen für elektrische Monitoringgeräte

Installation des Monitoringsystems und laufende Wartung

  • Setzen von Köderstationen, UV-Fallen, Sensorik

  • Digitale Dokumentation und Reporting

  • Auswertung durch zertifizierte Schädlingsbekämpfer (Sachkundenachweis)

Vertragsmanagement mit Dienstleistern

  • Ausschreibung, Beauftragung, Überwachung

  • Festlegung der Prüfzyklen und Meldepflichten

Sondermaßnahmen bei Befall

  • Bekämpfungsmaßnahmen inkl. Protokollierung

  • Koordination mit Reinigung, Sicherheit und ggf. Gesundheitsamt

Integration in QM- / HACCP- / Hygiene-Systeme

  • Relevanz in Küchen, Lager, Kantinen, Druckereien, Archiven, IT-Räumen

  • Verknüpfung mit CAFM, ESG-Reporting oder internen Audits

Kritische Schnittstellen und typische Konfliktfelder

Thema

Abgrenzungsfrage

Dichte Gebäudehülle

Wer haftet bei nicht insektensicherem Einbau? GU oder Nutzer?

Lüftungsöffnungen / Fassadengitter

Werden diese vom GU mit Insektenschutz ausgestattet?

Küchenbereiche im Nutzerausbau

Wer realisiert die Schädlingsprävention im Innenausbau?

Lagerbereiche mit Lebensmittelkontakt

Gehören sie zur GU-Planung oder sind Sonderflächen?

Stromanschlüsse für UV-Fallen

Werden diese bauseits vom GU vorgesehen oder nachgerüstet?

Monitoring & Dokumentation

Wer ist Betreiber des Systems – Mieter, FM oder zentraler Dienstleister?

Erstellung einer Schädlingspräventions-Abgrenzungsmatrix mit folgenden Spalten:

  • Bauteil / Bereich

  • GU-Leistung

  • Nutzerleistung

  • Übergabepunkt

  • Dokumentationspflicht / Schnittstelle zu FM

  • Hinweise zu Normen / Hygienevorgaben

Verankerung der Anforderungen in GU-Verträgen

  • z. B. in Bezug auf DIN 10523 („Lebensmittelhygiene – Schädlingsprophylaxe“)

  • Klare Definition, dass die Übergabe im schädlingsfreien Zustand erfolgt

Einbindung des FM in die Planung

  • Beteiligung bei Türen, Fensteranschlägen, Technikführungen, Müllanlagen

  • Vorgabe von Positionierungspunkten für Monitoring in Abstimmung mit Dienstleistern

Übergabeprotokoll mit Hygieneprüfung

  • Sichtprüfung der Bausubstanz auf Eintragsrisiken

  • Check auf installierte Schutzmaßnahmen

  • Festlegung der Zuständigkeiten für Wartung und Kontrolle

Erfolgsfaktoren

  • Frühe Kommunikation zwischen Nutzer, FM, Bauherr und GU

  • Normen- und regelkonforme Umsetzung (u. a. VDI 6022, DIN 10523, DIN 10525, IFSG)

  • Schnittstellenplanung zwischen baulicher Prävention und organisatorischem Monitoring

  • Kontinuierliche Dokumentation für interne QM und externe Prüfinstanzen

  • Klar geregelte Verantwortlichkeiten bei Abweichungen, Mängeln und Befall